Lungenkarzinom
Das Lungenkarzinom ist für Männer in Deutschland mit einem Anteil von 27 % die mit Abstand häufigste Tumor-Todesursache. Bei Frauen ist diese Entität mit Anteilen von 10 % derzeit die zweithäufigste Todesursache.
Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Lungenkrebs ist zu 85% das aktive Tabakrauchen. Weitere Risikofaktoren sind beispielsweise auch Passivrauchen, Feinstaubbelastung und ungesunde Ernährung.
Man unterscheidet im Wesentlichen zwei Arten von Lungenkrebs, das kleinzellige und das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom. Von Letzterem existieren verschiedene Subtypen wie z.B. das Adenokarzinom, oder auch das Plattenepithelkarzinom. Eine solche Unterscheidung ist für die Therapie und auch die weitere Prognose von Bedeutung.
Die Diagnostik erfolgt durch verschiedene Untersuchungen, hierzu zählen stets eine Computertomographie und eine bronchoskopische Lungenbiopsie. Gegebenenfalls sind weitere spezielle Untersuchungen im Verlauf erforderlich.
Nach Abschluss der Untersuchungen kann in Abhängigkeit der Ausbreitung des Tumors ein Tumorstadium festgelegt werden. Die anschließende Therapie richtet sich nach dem jeweiligen Stadium. Alle Entscheidungen bezüglich der Therapie werden in einer interdisziplinären Tumorkonferenz unter Anwesenheit von Experten aus verschiedenen Fachgebieten getroffen.
Bei der Therapie unterscheidet man grundsätzlich zwischen zwei Ansätzen. Eine kurative Therapie erfolgt in der Absicht einer vollständigen Heilung eines noch nicht fortgeschrittenen Lungenkrebs, während eine palliative Therapie bei fortgeschrittenen Stadien zum Einsatz kommt und primär eine Verbesserung beziehungsweise den Erhalt von Lebensqualität zum Ziel hat.
Die therapeutischen Verfahren, die bei Lungenkrebs zur Anwendung kommen sind:
- chirurgische Therapie (Operation)
- Strahlentherapie
- medikamentöse Therapie
Nicht selten erfolgt eine Kombination aus verschiedenen Therapieformen, man spricht dann von einer multimodalen Therapie.
In fortgeschrittenen Stadien können theoretisch Komplikationen, wie z.B. ein Verschluss eines Atemweges durch einwachsendes Tumorgewebe oder auch Blutungen im Bronchialsystem auftreten. Hierfür stehen uns für den Notfall unterschiedliche Verfahren zur Blutstillung und Wiedereröffnung verschlossener Atemwege zur Verfügung.
Hier finden Sie weitere Informationen:
-Lymphknotenpunktion mit endobronchialem Ultraschall (EBUS-TBNA) (siehe Video)
-Fakten zum Rauchen (entnehmen Sie der Broschüre)
-Bronchoskopische Lungenbiopsie (siehe Video)
-Die Stadieneinteilung Lungenkrebs (siehe unten)