Speiseröhre (Ösophagus)
Ausstülpungen der Speiseröhre im Halsbereich, die so genannten Zenker-Divertikel, müssen fast immer operativ behandelt werden, da sie in der Regel Beschwerden wie Passagebehinderung beim Schlucken (Dysphagie), Zurücklaufen von unverdautem Speisebrei in den Mund (Regurgitation), Druck- und Engegefühl im Halsbereich und chronischen Reizhusten wegen Übertritt von Speisebrei in die Luftröhre (Aspiration) verursachen.
Je nach Größe der Aussackungen, Alter und Begleiterkrankungen der Patienten bieten wir verschiedene Operationsverfahren an:
- die offenchirurgische (über einen Schnitt am Hals) Abtragung des Divertikels und gleichzeitige Spaltung der verdickten Muskulatur des oberen Speiseröhrenschließers und -öffners (Ösophagussphinkter), welcher mit ursächlich für die Entstehung des Divertikels ist.
- die alleinige Spaltung der verdickten Speiseröhren-Muskulatur im Halsbereich (cervicale Myotomie) mit Belassen und / oder Annähen (Fixation) des Divertikels an die Schlundwand. Dieses Verfahren kommt bei sehr kleinen Ausstülpungen der Speiseröhre in Betracht.
- eine weitere Therapiemöglichkeit ist die Spaltung des Divertikeleinganges von innen mit speziellen Geräten, die über den Mund in den oberen Anteil der Speiseröhre eingeführt werden (transorale Schwellenspaltung). Auch dieses Verfahren muss in Vollnarkose erfolgen.
Die viel selteneren Ausstülpungen der Speiseröhre in deren unteren Anteil können, falls sie überhaupt Beschwerden für den Patienten verursachen, mittels Spiegelung des Bruskorbes (Thorakoskopie) minimal-invasiv (also ohne großen Hautschnitt und Eröffnung des Brustkorbes) abgetragen werden. Dasselbe gilt für die ebenfalls seltenen gutartigen Tumoren der Speiseröhrenwandmuskulatur (Leiomyome), wenn diese zu einer Einengung der Speiseröhre geführt haben oder eine bestimmte Größe überschreiten, sodass bösartiges Wachstum befürchtet werden muss.