Schilddrüsenchirurgie

Kompetenz aus Erfahrung

Schilddrüsenchirurgie

Die Schilddrüsenchirurgie ist traditioneller Schwerpunkt im Krankenhaus Martha-Maria München. Die typischen Komplikationen der Schilddrüsenchirurgie wie zum Beispiel die Stimmbandnervenverletzung mit der Folge einer Stimmstörung oder die Neben-schilddrüsenverletzung mit der Folge eines Calciummangels im Blut werden durch neueste Techniken auf ein Minimum reduziert. Zur Vermeidung der Stimmbandnervenverletzung haben wir bereits immer den Stimmbandnerv während der Operation dargestellt. Darüber hinaus wird bei uns seit 1998 das so genannte Neuromonitoring des Stimmbandnerven bei allen Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsen-Operationen regelhaft durchgeführt. Weltweit haben wir mit dieser Methode die größte Erfahrung.

Mit dem so genannten Neuromonitoring des Stimmbandnervs sind wir heute in der Lage, nicht nur den Nerv in seinem Verlauf darstellen und schonen zu können, sondern darüber hinaus können wir auch seine Funktion mit hoher Wahrscheinlichkeit beurteilen, was bisher in der Schilddrüsenchirurgie nicht möglich war. Neuromonitoring-orientiert haben wir spezielle operative Strategien entwickelt, insbesondere auch für Problemfälle. Zur Vermeidung der Verletzung der Nebenschilddrüsen werden auch diese während der Operation sichtbar gemacht, um sie zu schonen. Bei Schädigung der Durchblutung werden einzelne Nebenschilddrüsen sofort entfernt und dann wieder in die Halsmuskulatur eingepflanzt, wodurch eine Funktionserhaltung gewährleistet wird. Zur Beurteilung, ob das entnommene Schilddrüsengewebe gut- oder bösartig ist, haben wir die Möglichkeit eine feingewebliche Schnellschnittuntersuchung durchführen zu lassen. Der Pathologe kann dann innerhalb von 30 Min. telefonisch direkt mit dem OP-Team kommunizieren. Dies ermöglicht  genaue Informationen über das entnommene Gewebe zu erhalten. Neben der Sicherheit für den Patienten und der funktionsgerechten Chirurgie liegt uns als weiteres Interesse eine kosmetisch günstige Narbenbildung bei unseren Patienten sehr am Herzen. Aus diesem Grunde werden - wenn möglich - sehr kleine Hautschnitte angelegt oder die Operation wird minimalinvasiv durchgeführt.

Schilddrüsenknoten

Die Schilddrüse spielt eine zentrale Rolle für den Stoffwechsel des Körpers. Eine Dysfunktion kann für den Organismus weniger bis stark ernstzunehmende Folgen haben.

Bei der Schilddrüse handelt es sich um eine kleine, schmetterlingsförmige Drüse unterhalb des Kehlkopfs. Sie produziert Hormone, die unseren Stoffwechsel und Energiehaushalt regulieren, und stellt sicher, dass ein Mindestmaß an Energie vorhanden ist, damit unser Körper ordentlich funktionieren kann. Mit der Schilddrüse im Zusammenhang stehende Probleme zählen zu denen am häufigsten beschriebenen Beschwerden.

Schilddrüsenknoten sind Veränderungen des Schilddrüsengewebes, die relativ häufig in einer normalen Schilddrüse vorkommen und i. d. R. nicht größer als ein Zentimeter sind. Sie befinden sich oft am Rand der Schilddrüse, wobei die Patienten eine Verdickung im Hals wahrnehmen/fühlen. Erreichen diese eine bestimmte Größe oder ist der Patient eher dünn, ist die Veränderung ggf. auch von außen sichtbar.

Schilddrüsenknoten sind in 95 Prozent der Fälle harmlos. Sie sind in der Regel mit keinen weiteren Folgen für den Patienten verbunden. Gleichwohl ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen, sobald eine ertastbare Verdickung auftritt, da in fünf Prozent der Fälle sich hinter dem Knoten i. d. R. Krebs versteckt.  Zur Einschätzung der Knoten werden verschiedene bildgebende Verfahren angewendet, wie bspw. die Szintigraphie oder die Sonographie. 

Wenn verschiedene suspekte Befunde in diesen Untersuchungen zusammentreffen, kann das Risiko, dass sich in den Knoten Krebs findet, auch auf über 20 Prozent ansteigen.

Es gibt verschiedene Arten von Schilddrüsenknoten: Kolloidnoten, Zysten, entzündliche Knoten, Adenome und Schilddrüsenkrebs. In manchen Fällen können die Knoten Schilddrüsenhormone produzieren, die zu einer Schilddrüsenüberfunktion führen, wodurch es zu einer Steigerung der Stoffwechselprozesse kommt, die mit Gewichtsverlust, Herzrasen, Schlafstörungen usw. einhergehen. Diese Knoten nennt man „heiße Knoten“ oder auch „autonome Adenome“.

Mithilfe einer Blutprobe können die Schilddrüsenwerte im Blut kontrolliert und eine entsprechende Diagnose gestellt werden.

Nebenschilddrüsenchirurgie

Die Nebenschilddrüsen sind kleine Organe, die der Schilddrüse mehr oder weniger eng anliegen und den Calciumstoffwechsel des Körpers regulieren. Die Regulation erfolgt über das Hormon der Nebenschilddrüse, das so genannte Parathormon.

Eine Operation der Nebenschilddrüsen wird in der Regel erforderlich, wenn es zu einer Überproduktion des Parathormons kommt. Wenn diese Überproduktion aus nicht ersichtlichen Gründen durch Vergrößerung der Nebenschilddrüsen entsteht, bezeichnet man die daraus resultierende Krankheit als primären Hyperparathyreoidismus. Hierbei können entweder nur eine Drüse (etwa 80 Prozent) oder zwei Drüsen (etwa zwei Prozent) oder alle vier Drüsen (17 Prozent) erkrankt sein. Fast immer ist die Erkrankung gutartig, in seltenen Fällen besteht eine erbliche Belastung. Abhängig von der Anzahl der erkrankten Drüsen werden unterschiedliche Operationsverfahren gewählt.

Wichtig ist, ausreichend gesundes Nebenschilddrüsengewebe zu belassen, damit der Calciumstoffwechsel weiterhin funktioniert, und alles erkrankte Gewebe zu entfernen. Die möglichen Lagevariationen der Nebenschilddrüsen und das Erkennen von erkranktem Gewebe erfordern gerade für diese Art der Chirurgie einen sehr erfahrenen Operateur. Im Krankenhaus Martha-Maria München ist diese Erfahrung durch die Vielzahl der Operationen, die wir durchführen, in hohem Maße gegeben.

Neben der Erfahrung sind einige spezielle Vorrichtungen in der Nebenschilddrüsenchirurgie unumgänglich, zum Beispiel die Möglichkeit der Kältekonservierung von Nebenschilddrüsengewebe. Dieses Gewebe kann jahrelang konserviert und im Bedarfsfall nach Auftauen in die Muskulatur des Menschen eingepflanzt werden, um dort wieder eine normale Funktion aufzunehmen.

Ein weiterhin neueres Verfahren in der Nebenschilddrüsenchirurgie, das bei uns auch seit 1998 eingesetzt wird, ist die Messung des Parathormons während der Operation, der so genannte Quick-Parathormon-Test. Anhand dieser Parathormonmessung kann der Operationserfolg frühzeitig schon während der Operation gemessen werden.

Bei Vorliegen entsprechender Voraussetzungen sind auch minimalinvasive Neben-schilddrüsenoperationen möglich.

Wenn die Überproduktion des Parathormons aus reaktiven Gründen vorliegt (wie zum Beispiel bei chronischem Nierenversagen oder wenn Calcium durch den Darm nicht in den Körper aufgenommen werden kann), sprechen wir von einem reaktiven Hyper-parathyreoidismus. In diesem Falle sind immer alle vier Nebenschilddrüsen erkrankt und vergrößert. Sie werden entweder bis auf einen kleinen, normal großen Rest entfernt (subtotale Parathyreoidektomie) oder man entfernt alle Nebenschilddrüsen im Halsbereich und pflanzt einen Teil des Gewebes in die Muskulatur am Unterarm in gleicher Sitzung ein (totale Parathyreoidektomie plus autologer Transplantation). Bei diesen Operationen ist dann die Kryokonservierung des Nebenschilddrüsengewebes von sehr hoher Bedeutung für den Patienten.

Neuromonitoring

Lähmungen der Stimmbandnerven (Recurrensparesen) gehören zu den gefürchteten Komplikationen in der Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie. Eine einseitige Recurrensparese führt zu einem Stillstand eines Stimmbandes. Meist ist die Stimme dann heiser. Die in der Literatur angegebenen Häufigkeiten schwanken von weniger als einem Prozent bis über 20 Prozent bei Zweit- und Mehrfacheingriffen (Rezidivoperationen). Bei einer Lähmung beider Stimmbandnerven tritt häufig Atemnot auf, was unter Umständen einen Luftröhrenschnitt erforderlich macht.

Die Mehrzahl der im Rahmen einer Operation der Schilddrüse oder Nebenschilddrüse aufgetretenen Stimmbandparesen bilden sich aber wieder zurück. Um das Risiko einer Recurrensparese so gering wie möglich zu halten, überwachen wir den Stimmbandnerv mittels Neuromonitoring. Dazu wird der Stimmbandnerv (Nervus recurrens) während der Operation über eine Sonde elektrisch stimuliert. Durch den Reiz zieht sich der von dem Nerv versorgte Muskel - hier der Musculus vocalis - zusammen. Er befindet sich im Kehlkopf und bewegt das Stimmband. Über eine in diesem Muskel platzierte Elektrode werden entsprechende Signale abgeleitet und akustisch dargestellt. Auf diese Weise ist es möglich, den Stimmbandnerv zu lokalisieren und seine Unversehrtheit während der Operation zu überprüfen.

Endokrine Chirurgie

Operationen an den Nebennieren und der Bauchspeicheldrüse runden das endokrine Spektrum ab. Problemorientiert werden die Eingriffe minimalinvasiv oder offen chirurgisch vorgenommen. Die Sicherheit unserer Patienten mit Vermeidung der typischen Komplikationen liegt uns neben der erfolgreichen und funktionsgerechten Therapie besonders am Herzen. Zur Vermeidung von Stimmbandverletzungen wird während der Operation das Neuromonitoring angewendet.

Ebenso kann während der Operation mittels histologischer Schnellschnittuntersuchung festgestellt werden, ob das entnommene Gewebe gut- oder bösartig ist. Der Pathologe, der diese histologische Untersuchung durchführt, hat ein Labor im Krankenhaus, so dass das Ergebnis in kürzest möglicher Zeit vorliegt.

Kompetenz in der Schilddrüsenchirurgie

Es wird in allen Leitlinien empfohlen, dass Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenoperationen nur in spezialisierten Kliniken durchgeführt werden sollten
Um unsere Spezialisierung zu zeigen, möchten wir die Anzahl der in unserer Klinik durchgeführten Operationen anzeigen (siehe auch Veröffentlichung in "Der Onkologe" oder unter Publikationen).

Vom 1.1.2015 bis 30.6.2015 wurden an unserer Klinik folgende Schilddrüsenoperationen durchgeführt:

1228  Schilddrüsenoperationen insgesamt
74      Rezidivoperationen
129    Schilddrüsenkarzinome
10      Medulläre Schilddrüsenkarzinome
111    Primärer Hyperparathyreoidismus

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