Einleitung der Narkose in der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin am Krankenhaus Martha-Maria München mit Chefarzt Dr. Florian Bingold

Informationen zur Narkose

Narkose-Aufklärung zu Nebenwirkungen, Nachwirkungen, Spätfolgen und postoperativer Begleitung

Individuelle Aufklärung zur Narkose und postoperative Betreuung

Wie wird das richtige Anästhesie- und Überwachungsverfahren gewählt?

Während des Prämedikationsgespräches beurteilen wir das individuelle Risiko unserer Patienten. Danach legen unsere Expertinnen und Experten das adäquate intraoperative Überwachungs- und Anästhesieverfahren fest.

Folgende Verfahren werden von uns regelhaft durchgeführt:

  • Allgemeinanästhesie (Vollnarkose): Balancierte Anästhesie oder total intravenöse Anästhesie (TIVA)
  • Regionalanästhesie (Teilnarkose): Plexusanästhesie, Spinalanästhesie, Periduralanästhesie
  • Analgosedierung
  • Differenzierte, patientenadaptierte Beatmung inklusive Jet-Ventilation
  • Intraoperative Echokardiographie (TEE)
  • Diagnostik und Therapie mittels Ultraschall
  • Kontinuierliche EKG-Überwachung (inkl. ST-Strecken Monitoring)
  • Invasive Blutdruckmessung und erweiterte Herz-Kreislaufüberwachung (HZV-Bestimmung mittels Thermodilution)
  • Messung der Narkosetiefe (BIS-Monitoring)
  • Messung der Muskelaktivität (Relaxometrie)
  • Bronchoskopie und Videolaryngoskopie

Anästhesiologische Betreuung nach der Narkose

Unsere anästhesiologische Betreuung erstreckt sich über die introperative Phase hinaus.

Im Aufwachraum haben die Patienten die Möglichkeit, in Ruhe nach der Narkose unter ständiger Kontrolle lebenswichtiger Funktionen wie Atemfrequenz, Puls, Blutdruck, Sauerstoffsättigung und des Bewusstseins (Vitalparameter) wieder zu sich zu kommen.

Eventuell auftretende Übelkeit und Schmerzen können wir so unverzüglich behandeln bis unsere Patienten zurück auf die Normalstationen verlegt werden. Die postoperative schmerztherapeutische Behandlung mittels Periduralanalgesie (Schmerzkatheter) erfolgt durch Fachärzte für Anästhesiologie und Schmerztherapie.

Medizinische Schwerpunkte und Begriffslexikon
Allgemeinanästhesie

Vollnarkose (Allgemeinanästhesie)

Was ist Allgemeinanästhesie?

Bei der Vollnarkose (Allgemeinanästhesie) wird der Patient mit Hilfe von Medikamenten und/oder Narkosegas in einen Zustand des Tiefschlafes versetzt, um operative Eingriffe ohne Bewusstsein und ohne Schmerzempfinden durchführen zu können.

Die Allgemeinanästhesie erfolgt in der Regel in zwei verschiedenen Varianten:

  • Zum einen in Form der balancierten Anästhesie. Das heißt: durch Gabe eines Inhalationsgases und gleichzeitiger Gabe intravenöser Anästhetika.
  • Zum anderen durch Anwendung rein intravenöser Anästhetika. Bis zum Ende der Narkose werden unsere Patienten nun mit Hilfe eines Beatmungsschlauches (Tubus) oder einer Kehlkopfmaske (Larynxmaske) beatmet.
Analgosedierung

Analgosedierung

Was passiert bei der Analgosedierung?

Während der Analgosedierung wird der Patient mit Hilfe von Medikamenten in einen angenehmen und schmerzfreien Dämmerschlaf versetzt, um kleinere operative Eingriffe durchführen zu können. Dabei atmet der Patient selbst (Spontanatmung) und kann auf äußere Reize noch reagieren.

Regionalanästhesie

Regionalanästhesie

Was bedeutet Regionalanästhesie?

Unter einer Regionalanästhesie wird die vorübergehende medikamentöse Ausschaltung des Schmerzempfindens und manchmal auch der Bewegungsmöglichkeit in einer Körperregion – zum Beispiel im Bein oder Arm – bezeichnet.

Welche Verfahren der Regionalanästhesie gibt es?

Je nach operativem Eingriff und der betroffenen Körperregion werden verschiedene Verfahren angewendet. Dabei kann die lokale Betäubung alleine oder auch in Kombination mit einer Allgemeinanästhesie notwendig sein.

  • Periphere Regionalanästhesien (Plexusanästhesie): Eingriffe an den Extremitäten (Schulter, Arm, Hand, Bein, Unterschenkel, Fuß)
  • Rückenmarksnahe Regionalanästhesie (Periduralanästhesie, Spinalanästhesie): Schmerztherapie bei thoraxchirurgischen, viszeralchirurgischen Eingriffen, Operationen am Unterbauch (Leistenhernien, Beinen, etc.)
Anästhesie bei viszeralchirurgischen und endokrin-chirurgischen Eingriffen

Anästhesie bei viszeralchirurgischen und endokrin-chirurgischen Eingriffen

Viszeralchirurgische und endokrin-chirurgische Eingriffe

Unsere anästhesiologische Abteilung betreut alle viszeralchirurgischen sowie endokrin-chirurgischen Eingriffe. Durch unsere modernen Überwachungsverfahren zur Steuerung von Herz-Kreislauf-Funktion, Flüssigkeits- und Elektrolytbilanzierung bieten wir größtmögliche Sicherheit.

Das gilt vor allem auch bei größeren Operationen wie die Entfernung von Dickdarm, Dünndarm oder auch Leberresektionen. Gerade in diesem Bereich kommt zur optimalen Schmerztherapie die Periduralanästhesie zum Einsatz, die postoperativ weiter durch unser Team betreut und an individuelle Bedürfnisse angepasst wird.

(Neben-)Schilddrüsen-Operationen

Ein weiterer Schwerpunkt unserer Abteilung ist die anästhesiologische Betreuung bei Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenoperationen. Die Verhinderung von Stimmbandschäden durch die Verletzung eines Nervs erfordert besonderes Augenmerk. Mittels spezieller Sensoren am Beatmungsschlauch werden die Stimmbandnerven während der Operation ständig überwacht.

Anästhesie bei HNO-Eingriffen

Anästhesie bei HNO-Eingriffen

Das Spektrum der Eingriffe im HNO-Bereich erstreckt sich von rein diagnostischen Maßnahmen bis hin zur großen Tumorchirurgie mit der Notwendigkeit zur plastisch-chirugischen Defektdeckung.

Dabei charakterisiert nicht nur die räumliche Beziehung zwischen dem Operationsgebiet und dem Atemweg des Patienten die besondere Situation für den Anästhesisten, sondern auch die Versorgung von Patienten aller Alters- und Risikogruppen.

Größtmögliche Sicherheit durch Kooperationen

Gerade bei diesen Patienten ist mit dem vermehrten Auftreten eines schwierigen Atemweges zu rechnen. Eine enge und professionelle Zusammenarbeit im interdisziplinären Team von Hals-Nasen-Ohren-Klinik und Anästhesie ist für uns selbstverständlich und sorgt für größtmögliche Patientensicherheit in diesem Bereich.

Anästhesie bei erschwerter Intubation

Anästhesie bei erschwerter Intubation

Die entscheidende Voraussetzung für die Allgmeinanästhesie ist die Sicherstellung der Atemwege. Gerade bei Operationen im Kopf-Hals-Bereich kann es Situationen geben, die eine künstliche Beatmung erschweren.

Durch die langjährige Erfahrung unseres hochqualifizierten Personals und dank modernster medizinischer Technik (videounterstützte optische Laryngoskopie) können wir präoperativ diese Risikopatienten identifizieren und durch erarbeitete Handlungsabläufe geeignete Maßnahmen einleiten, um eine größtmöglichen, perioperative Sicherheit für unsere Patienten zu gewährleisten.

Anästhesie bei thoraxchirurgischen Eingriffen

Anästhesie bei thoraxchirurgischen Eingriffen

Im Krankenhaus Martha-Maria München führen wir regelmäßig thoraxchirurgische Eingriffe durch.

Eine enge Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen Anästhesiologie und Thoraxchirurgie ist bei diesem Vorgehen unverzichtbar, da bei derartigen Eingriffen sowohl der Anästhesist als auch der Operateur in Atemmechanik der Lunge eingreifen.

Beatmungstrennung mit differenzierter Überwachung

Hierzu ist eine Beatmungs-Trennung von linker und rechter Lunge mit Hilfe von speziellen Beatmungsschläuchen (Doppellumentubus) notwendig.

Während der gesamten Operation stehen dem Anästhesisten differenzierte Überwachungstechniken bis hin zum erweiterten hämodynamischen Monitoring bei Hochrisikopatienten zur Verfügung. Peri- und postoperativ wird zur optimalen Schmerztherapie eine Periduralanästhesie durchgeführt.

Jet-Ventilation bei Bronchoskopie

Jet-Ventilation bei Bronchoskopie

Was ist eine Jet-Ventilation?

Für Untersuchungen an den Atemwegen (Bronchoskopie) wird eine spezielle Beatmungsform (Jet-Ventilation) in Allgemeinanästhesie (Vollnarkose) durchgeführt.

Über einen dünnen Katheter wird Sauerstoff stoßweise in die Atemwege geleitet, um ideale Arbeitsbedingungen für den Untersucher zu schaffen. Unser Team führt auch dabei die Narkose durch und überwacht alle lebenswichtigen Organfunktionen.

Kinderanästhesie

Kinderanästhesie

Kinder sind Patienten, die eine besondere Sorgfalt und Aufmerksamkeit während des gesamten Aufenthaltes benötigen. Durch unser erfahrenes und in Kinderanästhesie ausgebildetes Team gestalten wir alle Arten von Eingriffen schmerz- und stressfrei für unsere jungen Patienten.

Wir führen regelmäßig Narkosen bei Kindern ab dem zweiten Lebensjahr – hauptsächlich im Bereich der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und bei Operationen an der Schilddrüse – durch.

Narkose bei älteren Menschen - Anästhesie 70+

Anästhesie bei älteren Menschen über 70 Jahren

Die Mehrheit der Patienten, die sich einer Krankenhausbehandlung unterziehen müssen, ist älter als 70 Jahre. Sehr oft finden sich bei diesen Menschen eine oder sogar mehrere Begleiterkrankungen, die einer besonderen Umsicht seitens der an der Behandlung beteiligten Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte während eines operativen Eingriffes bedürfen.

Spezielles Behandlungsangebot für ältere Menschen

Um die Narkose für ältere Patienten sicher zu gestalten, hat unser Anästhesieteam ein spezielles und individualisiertes anästhesiologisches Behandlungskonzept für hochbetagte Menschen eingeführt.

Was ist Gerontoanästhesiologie?

Das Krankenhaus Martha-Maria München gehört zu einer der wenigen Kliniken Deutschlands, in denen das sehr fortschrittliche Konzept der sogenannten Gerontoanästhesiologie also der Narkose bei betagten und hochbetagten Patienten fester Bestandteil der gesamten Behandlung ist, um Risiken wie beispielsweise postoperative Verwirrtheitszustände oder länger andauernde Einschränkungen der Gedächtnisleistung nach der Operation zu minimieren.

Ein Teil der Maßnahmen dieses Programms beginnt bereits vor Ihrer Aufnahme im Krankenhaus. Wir haben für Sie ein Merkblattmit wichtigen Informationen darüber zusammengestellt, wie Sie und Ihre Familie uns bereits im Vorfeld helfen können, die optimalen Weichen für einen bestmöglichen Behandlungsverlauf zu stellen.

Anästhesie bei Zeugen Jehovas

Anästhesie bei Zeugen Jehovas

In enger Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus-Verbindungskomitee der Zeugen Jehovas respektieren wir die Ablehnung von Bluttransfusionen als Teil des Selbstbestimmungsrechtes der Patienten.

Bereits im Vormedikationsgespräch werden individuell operationstechnische Verfahren zur Vermeidung von Fremdbluttransfusionen in der operativen Medizin besprochen und festgelegt.

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